Bausparkasse für Umschuldung

Bauspartipps für die Sparfüchse
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dschoh
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Bausparkasse für Umschuldung

Beitrag von dschoh » Sa Nov 22, 2008 19:29

Hallo werte Forumsteilnehmer,
wir haben unsere Immobilie aufgrund von falscher Beratung und auch unserer eigenen Dummheit mit zwei vorfinanzierten Bausparverträgen finanziert.
Zinsbindung 10 Jahre, Laufzeit noch bis Ende 2012, bei BHW (Postbank).

Nun wollen wir das ändern, unser aktueller Berater riet uns ein Kontantdarlehen, wir wollen aber ein Annuitätendarlehen mit 2% Tilgung.
Er hat hat uns die Vorfälligkeit ausgerechnet und die Kündigungen der Bausparer vorbereitet.
Trotz der Vorfällig würde sich das für uns lohnen, denn am Ende käme ein Annuitätendarlehen mit 2% Tilgung wesentlich günstiger, zumal wir auch noch zusätzliches Kapital hätten.
Als wir die Kündigungen der Bausparer unterschrieben haben, sagte er daß es eventuell sein kann, daß die BHW einer Umschuldung in ein Annitätendarlehen ablehnen könnte und es doch auf ein Konstantdarlehen bzw., und jetzt kommt's: Eventuell werde nur die Sparrate der Bausparverträge erhöht.
Das würde heißen ich hätte den gleichen Mist wie vorher mit höherer Sparrate.
So langsam fühle ich mich richtig verar....t!

Nun meine Frage:
Wenn ich schon die Vorfälligeit der Darlehen bezahle, kann ich dann nicht selbst die Art Anschlussfinazierung frei wählen?
Bin ich wirklich dem Gutdünken der Bank ausgeliefert?
Kann ich nicht sogar die Bank wechseln, auch wenn dann der Grundschuldseintragung geändert werden müsste (BHW raus, neue Bank rein)?


Gruß,
Alex

meinjob1
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Beitrag von meinjob1 » So Nov 23, 2008 18:56

Du musst 2 Dinge trennen. 1. die Kündigung und 2. die Vorfälligkeitsentschädigung.

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist praktisch der Ausgleich für den Zinsverlust der Bank, der dieser auf Grund der vorzeitigen Auflösung des Darlehensvertrages entsteht. Dabei ist egal, ob das Darlehen zurückbezahlt wird oder eine vorzeitige Zinssatzänderung der Grund ist.

Ein vorzeitiges Kündigungsrecht hast Du aber bei dinglich, also durch Grundschuld, gesicherten Darlehen nicht (Ausnahme bei Objektverkauf oder ähnlichem). Es liegt also am Goodwill der Bank, ob sie Dich vorzeitig aus dem Vertrag entlässt, unabhängig davon, dass Du für den Schaden in Form von VFE so oder so aufkommen musst.

Manche Banken akzeptieren gegen VFE immer diese Kündigung (mein Brötchengeber zum Beispiel). Andere hingegen nur, wenn Du bei der Bank bleibst und nur vorzeitig einen neuen Zins vereinbaren willst. Bei Kategorie 2 ist manchmal durch Vorstandsbeschwerden, Drohung mit Anwalt und Medien trotzdem zu erreichen, dass die vorzeitige Rückzahlung gegen VFE zugelassen wird. Aber eben nur bei manchen.

Anscheinend will entweder Dein Berater nicht, dass Du den BSV auflöst/nicht mehr besparst oder das BHW akzeptiert die Kündigung mit gleichzeitiger Auflösung/Stilllegung der BSV nicht.
Ich kenne die Geschäftspolitik der BHW allerdings nicht. Vielleicht hat jemand anders hier mit denen schon Erfahrungen gesammelt???

Du kannst versuchen die BHW nochmals direkt anzugehen.

Im schlimmsten Fall musst Du bis 2012 durchhalten. Wenn die Zinsfestschreibung endet, kann dir auch die BHW nicht verbieten, zu einer anderen Bank zu wechseln und die BSV zu kündigen.

Allerdings solltest Du in jedem Fall prüfen, ob Du dann nicht doch die Bauspardarlehen in Anspruch nehmen willst. Denn die Nachteile sprich Abschlussgebühr und die hohen Zinszahlungen über 10 Jahre hast Du ja schon hinter Dir...

meinjob1
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Beitrag von meinjob1 » So Nov 23, 2008 19:03

P.S: Falls Dur Dir jetzt schon die Zinsen sichern willst, kannst Du Dir ja entsprechende Forward-Angebote einholen. Die gibts allerdings bei einigen Banken längstens 3 Jahre im voraus, bei anderen bis zu 5.

dschoh
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Beitrag von dschoh » So Nov 23, 2008 19:13

Hallo meinjob1,
erstmal vielen Dank für Deine ausführliche und verständliche Antwort.

Eigentlich wollte ich ja schon bei der Bank bleiben, nur möchte ich die vorfinanzierten Bausparverträge eben weg haben und ein normales Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung von 15 Jahren, also quasi das Ganze umwandeln.
Bei den Bausparberträgen zahle ich nur Zinsen und statt zu tilgen bespare ich diese, was sich bei dem Zinssatz natürilch absolut nicht lohnt.
Der Witz an der Sache ist ja noch, das der Berater von sich aus auf uns zu kam, ob wir nicht was ändern wollen.
Die aktuelle Konstellation wäre nicht so günstig, womit er auch recht hat.

Gruß, Alex

meinjob1
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Beitrag von meinjob1 » So Nov 23, 2008 19:30

Als Tip aus der Interna-Kiste:

Im Moment ist das Kreditgeschäft eher mau. Vielleicht hilft ja die unterschwellige "Drohung", 2012 abzuwandern? Im Moment ist die Direktive bei den Banken tendenziell überall "Geschäft halten"...
Und i.d.R. kündige ich dann lieber die BSV und halte wenigstens die Darlehen langfristig, statt einen Kunden zu verärgern, der dann komplett alles abzieht...;-)

Deswegen ist ja der Berater auf Euch zugekommen. Wenn Ihr Euch für Konstant entscheidet, bleibt das Geschäft sicher bis zum letzten Euro bei der BHW! Und das Konstant war ja sein Ziel.
Deswegen trau ich der geschichte nicht ganz, ob das Nein vom Berater oder vom BHW kommt.
Aber wie gesagt, kenne mich mich beim BHW speziell zu wenig aus.

Und noch etwas: Rechne das mit dem kündigen wirklich nochmal genau durch! Du hast schon 6 Jahre hinter Dir. Beim BSV gehts nicht nur darum, dass man für sein Guthaben wenig Guthabenzins kriegt. Mit diesem Guthaben erkauft man sich dann bei Zuteilung einen niedrigen Darlehenszins. Muss man natürlich vorher genau rechnen. Dazu ist es natürlich bei Dir zu spät. Aber wie ich schon geschrieben habe, hast Du das Teure am BSV, nämlich die Abschlussgebühr und die hohe Zinsbelastung ja auch schon 6 Jahre, schon hinter Dir. Rechne mal lieber durch (oder lass Deinen Berater rechnen...), ob die Auflösung zum jetzigen Zeitpunkt nicht doch die falsche Entscheidung ist!

Manchmal sind Kunden nach einer Fehlberatung so sauer, dass sie vor lauter "den Mist will ich sofort loswerden" nicht sehen, dass sie nun nochmals einen Fehlentscheidung treffen.

dschoh
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Beitrag von dschoh » So Nov 23, 2008 20:03

Hilfe...
Uns schneit's hier grad' ein. :shock:

Hallo meinjob1,
das mit der Drohung 2012 abzuwandern habe ich mir auch schon überlegt.

Das Problem mit den Bausparverträgen ist folgendes:
Wir werden die BSV an die die Darlehen gekoppelt sind, wahrscheinlich bis 2012 gar nicht zuteilungsreif bekommen.
Der Hammer ist, unser damaliger Berater, der komischerweise heute nicht mehr bei der BHW tätig ist, hat uns damals zwei neue BSV aufgeschwatzt, an welche dann die Darlehen gekoppelt wurden.
Zudem Zeitpunkt hatten wir allerdings schon zwei BSV ohne Darlehen laufen, die auch heute immer noch laufen.
Der wollte die Abschlussgebühr....und wir waren so blöd, aber wir haben uns auch vorher nicht ausreichend mit der Materie beschäftigt.
Uns wurde das dann mit geringen Sparraten schöngerechnet, aber mit denen erreichen wir bis 2012 das Ziel nicht mehr.
mit den üblichen 3%o Sparraten wäre die monatliche Belastung wesentlich höher gewesen, nicht zu hoch aber wir hätten kaum noch Luft gehabt und man will ja auch noch leben.
Kleiner Überblick:
Die Gesamtsumme liegt bei 200.000 Euro.
In den vier Bausparverträgen sind bis jetzt rund 40.000 angespart, bis 2012 nochmal 60.000 zu schaffen wird eng, zumal man dann die alleinstehenden BSV erstmal in die an Darlehen gekoppelten fliessen lassen müsste.
Dazu sagte unser heutiger Berater auch noch, das man auch keine beliebig hohen Sparraten in die BSV zahlen kann, wie eine Sondertilgung.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn wir alles platt machen, VFE bezahlen und dann ein Annu.Darlehen über, sagen wir mal knapp 170.000 machen, käme es am Ende mit aller wahrscheinlichkeit günstiger.

Gruß, Alex

meinjob1
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Beitrag von meinjob1 » So Nov 23, 2008 20:47

Kenne wie schon gesagt das BHW nicht, aber bei der Bausparkasse, mit der wir zusammenarbeiten, kann man Bausparverträge auch reduzieren/splitten.
(Splitten hätte den Vorteil, dass ihr noch besparbare Teilverträge hättet, die ihr mal wieder verwenden könnt)

Ich würde mir mal folgendes überlegen und mit dem Berater besprechen:

Variante 1:
Darlehen weiterlaufen lassen bis 2012. Ausrechnen lassen, welche
Bausparsumme bis dahin mit den normalen Ansparraten wie bisher
zuteilungsreif wären. Die Bausparverträge auf diese Summen reduzieren oder aufteilen.

2012 dann Ablösung dieser Teilbeträge durch die zuteilungsreifen BSVs.

Dann hättet ihrden Aufwand von Abschlussgebühr und niedrigen Guthabenzinsen insoweit zumindest teilweise ausgeglichen, dass ihr zumindest einen Teil der günstigen Bauspardarlehen in Anspruch nehmen könnt.

Restliches Darlehen dann als Annuitätendarlehen weiterführen.

Die Zinsreduzierung gegen VFE bringt Euch zwar monatlich was, aber dafür habt ihr dann denn einmaligen Auwand, VFE ist letztendlich nichts anderes als vorwegbezahlte Zinsen, das heißt einen Gewinn habt ihr nicht.
Was die Zinssicherung angeht würde ich nachfragen, ab wann ihr ein Forward machen könnt. Das dürfte spätestens Ende 2009 der Fall sein. Damit könntet ihr Euch dann schon 3 Jahre vorher den dann aktuellen Zins sichern.

Variante 2:
Gleiches Spiel schon jetzt:

Zinsanpassung gegen VFE.
Bausparverträge auf kurzfristiges Zuteilungsniveau reduzieren, Rest Annuitätendarlehen.

Mit Abwanderungsdrohung könnte das funzen.

Dass ihr das Guthaben der Bausparverträge zurückkriegt, kannst Du eher vergessen.
Überleg einfach mal so: Wenn es ein Annuitätendarlehen wäre, könntest Du auch nicht hingehen und sagen, ich will die Tilgung, die ich die letzten 6 Jahre bezahlt habe, wieder ausbezahlt haben. Freigaben von Tilgungsersatzleistungen wie Bausparguthaben oder Rückkaufswerten von Lebensversicherungen sind eigentlich nur in Ausnahmefällen zu erreichen.

Lasst Euch mal ne Vergleichsrechnung der 2 Varianten machen. Hinsichtlich Gesamtkosten und natürlich auch Tragbarkeit der monatlichen Belastung.

Ich hoffe, das war verständlich....

dschoh
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Beitrag von dschoh » Do Nov 27, 2008 21:11

Guten Abend,
ich habe heute kurz Nachricht von der BHW bekommen, man wäre wohl bereit meine BSV in ein Annuitätendarlehen umzuwandeln.
Ich bin mal gespannt zu welchen Konditionen.
Melde mich wieder.

Gruß, Alex

Ziegenhasser
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Beitrag von Ziegenhasser » Mo Jan 26, 2009 12:19

...also mein Rat ist, bei einer anderen Bank ein Forwarddarlehen machen, bis zum Ablauf der Zinsbindung die Bausparverträge weiter besparen.
Dann bei der Umschuldung die Bausparverträge kündigen und das Guthaben zur Verrechnung nehmen. Dann wird das neue Darlehen kleiner. Grundschuld wird an die neue Bank abgetreten. Abtretungsgebühr und Notarkosten für die Bestätigung so um die 200-300 EUR. Sondertilgungsrecht nicht vergessen. Bei der neuen Bank ohne Bearbeitungsgebühr finanzieren. Denn auch wenn Deine Bausparverträge zugeteilt werden, fällt je nach Tarif noch mal 1-2% Darlehensgebühr an. Die zahlst Du nicht sofort, sondern sie wird verrechnet.
Welcher Vorteil für Dich? Du verstehst endlich deine Finanzierung....
biba....

Gast

: Bausparkasse für Umschuldung her nehmen?

Beitrag von Gast » Di Okt 19, 2010 1:30

Hi,

soll ich meine Bausparkasse zur Umschuldung her nehmen oder ist das eine schlechte Idee das zu machen?

Bye,

Beate

A. Dietz, Nüdlingen

Umschuldung über Bausparkasse

Beitrag von A. Dietz, Nüdlingen » Di Okt 19, 2010 1:31

Hallo Beate,

wenn du für die Umschuldung deine Bausparkasse her nehmen willst, dann solltest du dir genau durchrechnen, ob du auch wirklich sehr viel Geld einsparen kannst. Die Unterschiede für den Zins sind nicht so groß in der Regel, dass man die damit verbundenen Kosten normalerweise nicht inne hat. Wenn du auch nur sehr kurz noch brauchst, dass du die Zeit rum hast, wie dein Kredti befristet ist, dann würde ich lieber awarten.

m.f.g.

A. Dietz, Nüdlingen

Andreas B., Celle

BHW Abtretungsgebühren

Beitrag von Andreas B., Celle » So Jun 02, 2013 8:14

Wie hoch sind die Abtretungsgebühren bei der BHW. Ich habe gehört sie sollen in einer Spanne von 100 - 300 Euro liegen?
Stimmt das? Nach welchen Kriterien wird die Abtretungsgebühr festgelegt?

Danke

Andreas B., Celle

Manfred Weiß, Ergolding

Erfahrung BHW: vorfinanzierter Bausparvertrag

Beitrag von Manfred Weiß, Ergolding » So Jun 02, 2013 8:26

Liebe Finanzexperten!

Ich habe im Mai 2004 einen Bausparvertrag Dispo maXX 5 mit einem Guthabenzins von 2% über 120.000 € zur Finanzierung einer Doppelhaushälfte abgeschlossen.

Im August 2005 habe ich zusätzlich ein tilgungsfreies BHW-BauDarlehen über 60.000 € abgeschlossen und den Bausparvertrag vorfinanziert. Die Zinsbindung des BHW Baudarlehn läuft am 01.10.2013 ab.

Ich möchte dieses Darlehen jetzt ablösen, und mit einem Forward-Darlehen ersetzen, da die Zinsen momentan ja auf einem Rekordtief sind.

Nun behauptet die Hotline des BHW , das bei vorfinanziertem Baudarlehen ein rückwirkender Bonus nicht möglich ist
Allerdings habe ich in deren AGB´s nichts gefunden.

Was soll ich tun?

Manfred Weiß, Ergolding

Serena

Beitrag von Serena » Mo Jun 03, 2013 12:33

Wie ist ein vorfinanzierter Bausparvertrag im Vergleich zu einem Annuitätendarlehen?
Wo gibt es dazu Berechnungsmöglichkeiten?

Mit frdl. Grüßen

Serena

Manfred B.

Beitrag von Manfred B. » Di Jun 04, 2013 11:26

Wie viel Geld bekomme ich, wenn ich meinen bausparvertrag vorzeitig kündige?

mfg
Manfred B.

Jörg K., Köln

Probleme mit der BHW

Beitrag von Jörg K., Köln » Mi Jun 05, 2013 13:41

Wer hat Erfahrungen über die BHW bei einer nach Finanzierung nach ablauf der 10 Jahre

Bitte melden!

Jörg K., Köln

Antworten